Vanlifer oder Overlander?
Oft stellen wir uns die Frage, was oder wer wir auf der Reise geworden sind.
Menschen vergeben gerne Kategorien, um die entsprechende Person dann in eine Schublade einordnen zu können. Und gleich zu Anfang der Reise trafen wir Menschen, die sich am liebsten selbst kategorisieren wollten. Diese eine Frage stellten wir uns irgendwann automatisch.
Was erwarten wir von unserem Reise- und Lebensstil und kann man das einordnen?
Schnell fanden wir heraus, dass unter den Reisenden mit den eigenen, fahrenden Zuhause zwei Kategorien existieren. Zum einen gibt es die „Vanlifer“ und zum anderen die „Overlander“.
Und so begannen wir uns zu fragen, wo liegen eigentlich die Unterschiede und als was sollen wir uns definieren. Sehen wir uns in einer dieser beiden „Schubladen“? Kann man das überhaut kategorisieren?
Und wir begannen damit, Unterschiede zu filtern.
Daher hier einmal eine Aufzählung der uns bekannten „Fakten“, „Vorurteile“ und gängigen Meinungen, die uns im Laufe unserer Reise untergekommen sind:
Kategorie: | Overlander | Vanlifer |
Allgemein | Viel und Lange unterwegs, ständig am Reisen, denn schließlich will man alles um sich herum entdecken, sind ständig unterwegs, das Visa läuft ja und die Uhr tickt | Steht oft an schönen Plätzen, verweilt dort so lange wie möglich, um sich auszuruhen, zu arbeiten, zu connecten, die Gegend zu genießen etc. |
Fahrzeugwahl | Haben eine Affinität zu Allrad Fahrzeugen oder sogenannten Expeditionsmobilen | Haben eine Affinität zu Vans (Kastenwagen) |
Bevorzugtes Gebiet | Sind echt an den letzten Ecken der Welt noch anzutreffen. | Gut angebundene Strände, Parkplätze für Camper in Städten, etc. Oft sind Restaurants, Supermärkte, Wäschereien fußläufig und die Internetverbindung ist immer top |
Durchschnittsalter | Hier gibt es leider keine empirische Erhebung | Da wir sowohl viele Rentner als auch einige junge Menschen getroffen haben, können wir uns hier kein Urteil erlauben |
Soziale Medien | Vor allen auf Facebook, und auf diversen Foren im Internet vertreten und immer am fachsimpeln | Auf sozialen Medien wie Instagram, TikTok und YouTube vertreten, das Motto ist „selling the Dream“ |
Ausstattung Auto | Haben immer Sandbleche und mindestens ein Bergeseil dabei | Wichtig ist die obligatorische Lichterkette und ein gutes Kaffeegerät |
Favorisierter Ort | Der Car Bazar im jeweiligen Land, das Auto muss schließlich gehegt und gepflegt werden, egal wo man ist | Im „instagramable“ Kaffee am Strand oder im Szene-Stadtteil der aktuellen Stadt oder auf dem Surfbrett |
Hier sind sie ungerne | Campingplätze | Plätze ohne Internet |
Gruppendynamik | Treffen sich zweckmäßig, um zusammen schwere Offroad-Tracks oder Grenzübergänge zu meistern 😉 | Man hat seine Vanlife-Buddys und die trifft man gerne wieder, an schönen und bequemen Plätzen der Welt |
Reisegeschwindigkeit | Schnell (die Visa-Uhr tickt) | Sehr gemächlich, die Reise steht weniger im Fokus, als das Leben im Auto |
Mögen sie gar nicht | „Weißware“ | Park- und Übernachtungsverbote sowie dazugehörige Polizeikontrollen |
Betrachten wir nun die gegenüberlegenden Fakten und versuchen diese auf uns und unseren Lebemsstiel zu übertragen, so stellen wir folgendes fest. Es ist richtig schwer, uns in einer der beiden Schubladen einzuordnen. Denn irgendwie finden wir uns in sowohl bei den Overlandern als auch bei den Vanlifern in allen Kategorien sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite wieder. Vielleicht mit der Ausnahme, dass wir „Weißware“ genau so cool finden, wie den liebevoll gestalteten Selbstausbau-Camper oder das Hochglanz-Exmo.
Aber, was sagt ihr dazu? Wie seht ihr zu dem Thema? Und ist dies überhaupt einen Blog Eintrag wert?
Zuletzt möchten wir noch ein Funfact teilen. In der amerikanischen Wohnmobil Szene versteht man unter dem Begriff „Vanlifer“ nur jene, die auch tatsächlich mit einem Van, also einen Kastenwagen, unterwegs sind, wohingegen in Deutschland dieser Begriff einen Lebensstil beschreibt.
